Ein brennender Topf, ein Schmorbrand im Elektrogerät oder eine Fettverpuffung – Brände im Haushalt entstehen schnell und meist unerwartet. Um im Notfall richtig reagieren zu können, ist es wichtig, passende Löschmittel zur Hand zu haben. Dabei kommt es nicht nur auf die Schnelligkeit an, sondern auch auf das richtige Mittel für die jeweilige Brandursache. Denn nicht jeder Brand darf mit Wasser gelöscht werden.
Hier finden Sie eine Übersicht der besten Löschmittel für den Hausgebrauch – und was Sie dazu wissen sollten.
1. Feuerlöscher: Das Allround-Gerät für zu Hause
Ein kleiner Feuerlöscher mit 2 bis 6 Kilogramm Füllmenge gehört in jeden Haushalt – idealerweise gut sichtbar und griffbereit in Küche, Flur oder Hauswirtschaftsraum. Wichtig ist dabei die richtige Brandklasse:
- AB-Löscher (Schaum oder Pulver): geeignet für feste Stoffe (A) und Flüssigkeiten (B), also z. B. Papier, Holz, Kunststoffe, Benzin oder Öl
- ABC-Löscher (Pulverlöscher): auch für Gasbrände geeignet, hinterlässt jedoch viel Rückstand – eher für Keller, Garage oder Heizungskeller geeignet
- F-Löscher (Fettbrandlöscher): speziell für brennendes Speiseöl und Fritteusen – unverzichtbar in Küchen
Tipp: Für Wohnräume eignet sich ein Schaumlöscher (AB) mit geringem Rückstandsrisiko besser als ein Pulverlöscher.
2. Löschdecke: Für Küche und Elektrogeräte
Eine Löschdecke aus Glasfasergewebe ist ideal für kleine Entstehungsbrände – etwa bei einem Fettbrand auf dem Herd oder wenn ein Akku zu rauchen beginnt. Die Decke wird sanft über das Feuer gelegt, nicht geworfen, und entzieht dem Brand den Sauerstoff.
Wichtig: Nur bei kleinen Flammen verwenden – bei größeren Bränden kann die Hitze darunter weiter bestehen. Für Fettbrände ist die Löschdecke ebenfalls nur bedingt geeignet, da sie bei falscher Handhabung das Fett aufwirbeln kann.
3. Fettbrandlöscher oder Löschspray für die Küche
Ein Fettbrand darf niemals mit Wasser gelöscht werden, da es zu gefährlichen Verpuffungen kommt. Stattdessen empfiehlt sich ein spezieller Fettbrandlöscher (Brandklasse F) oder ein Haushaltslöschspray mit F-Zulassung. Diese Mittel enthalten spezielle Löschmittel, die die Flammen ersticken und das Fett abkühlen.
Haushaltslöschsprays haben den Vorteil, besonders platzsparend und intuitiv bedienbar zu sein – ähnlich wie ein Haarspray. Sie eignen sich für kleine Brände und als Ergänzung zum klassischen Feuerlöscher.
4. Sand, Wasser und Co. – nicht immer geeignet
- Wasser ist nur bei festen Stoffen wie Holz, Papier oder Textilien geeignet (Brandklasse A). Bei Fett, Öl oder elektrischen Geräten kann es zu lebensgefährlichen Reaktionen kommen.
- Sand oder Erde können notfalls kleine Brände ersticken, spielen aber im Wohnbereich kaum eine praktische Rolle.
- Backpulver oder Kochsalz (nicht Mehl!) können bei einem kleinen Fettbrand helfen, sind aber eher als letzter Ausweg geeignet.
5. Rauchmelder: Pflicht und Lebensretter
Zwar kein Löschmittel, aber ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Brandschutzvorsorge: Rauchmelder. In allen deutschen Bundesländern sind sie mittlerweile Pflicht – mindestens in Schlafzimmern, Kinderzimmern und Fluren, die als Fluchtweg dienen. Rauchmelder schlagen frühzeitig Alarm und verschaffen so wertvolle Sekunden für die Reaktion.
Fazit: Vorsorge rettet Leben
Die richtige Kombination aus Feuerlöscher, Löschdecke und einem speziellen Fettbrandlöscher bildet eine effektive Ausrüstung für den Ernstfall zu Hause. Wichtig ist nicht nur die Anschaffung, sondern auch die regelmäßige Kontrolle der Löschmittel und das Wissen, wie sie im Ernstfall angewendet werden. Schon ein kurzer Blick in die Bedienungsanleitung oder ein Haushalts-Feuerwehrkurs kann entscheidend sein – damit kleine Brände nicht zu großen Katastrophen werden.